Herbstlied
Morgennebel schwebt am Boden,
Gräser perlenbunt durchnässt.
Sonne hat ihn aufgehoben,
tropfend hängt er im Geäst.
Endlich nur noch Wolkenfedern,
streben auf, zerfließen ganz,
über Wälder, Stoppelfelder
legt sich Sonnenglanz.
Hoch im grau getünchtem Himmel
hör ich silberhelles Läuten.
Wende nach links mich und nach rechts,
kann es doch nicht richtig deuten.
Aus dem Läuten wird ein Singen,
endlich dann ein Schwatzen gar.
Kommt sie, Keil für Keil herauf,
geordnet graue Gänseschar.
Wo kam sie her, wo strebt sie hin,
wie an gerader Schnur gezogen?
singend, rufend, schnatternd laut
sind sie schon davon geflogen.
Verträumt schau ich den Vögeln nach
und Sehnsucht kommt wohl auf.
Im fernen Singen hör ich noch:
„ Herbst, Herbst kommt kühl herauf!“
Originally posted 2018-12-30 08:24:00.